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Jamaica - NICHT ALLES IST REGGAE!

Jamaica - NICHT ALLES IST REGGAE! - Irene Maier Jamaica – Nicht alles ist Reggae! ist ein Buch von Irene Maier über ihre eigenen Erfahrungen und Erlebnisse ihres Lebensabschnittes in Jamaica. Es ist im Dezember 2012 erschienen.

Inhalt

Irene fliegt zum ersten Mal nach Jamaica – allein. Vor Ort erlebt sie die Leute und deren Kultur und ist begeistert. So sehr, dass sie nach ihrem Urlaub sehr schnell wieder nach Jamaica zurückkehrt. Aber auch das war noch nicht genug und ohne jemanden Bescheid zu sagen, flieht sie komplett aus ihrer Heimat auf die Insel. Während der Urlaube hat sie bereits viele Leute kennen gelernt, unter ihnen auch Rasta Q. Sie gibt vor, mit ihm verheiratet zu sein, damit niemanden auffällt, dass sie gar kein Visum mehr hat. Irene landet mitten in der Szene, lebt in armen Verhältnissen mit Rasta Q zusammen und versucht, irgendwie an Geld zu kommen. Dabei passiert das Schlimme: Ihre Freundin überredet sie dazu, Drogen zu schmuggeln und Irene lässt sich darauf ein. Anfangs läuft alles gut, doch irgendwann passiert das Grausame. Sie wird erwischt und landet im Frauengefängnis. Was sie dort erlebt und ob sie jemals von Jamaica weg kommt?

Meinung

Das Cover finde ich sehr passend. Es zieht sofort alle Augen auf sich und entspricht sehr der Thematik des Buches. Man hätte es bestimmt auch etwas dunkler gestalten können aufgrund des Gefängnisaufenthaltes und der Armut, aber viele Menschen haben genau dieses Bild von Jamaica, wie es auf dem Cover repräsentiert wird.

Schon gleich zu Beginn des Buches befinden wir uns im Frauengefängnis, so dass alle Leser sofort wissen, dass nicht alles heiter Sonnenschein sein wird im Verlaufe der Geschichte. Das machte das Lesen etwas spannend, da man die ganze Zeit darauf wartet, endlich zu erfahren, wie und warum sie dort gelandet ist. Der erste Teil des Buches ist dann eher eine touristische Beschreibung des Landes und diverser Orte, ist aber als Einführung sehr gut gewählt, um dem Leser zu zeigen, wie es vor Ort wirklich ist. Erste Andeutungen und Personen lassen auf den weiteren Verlauf schließen. Im zweiten Teil geht es um den Ausstieg von Irene und ihr „Umzug“ nach Jamaica. Hier ließ sich eindeutig erkennen, wie sie sich in die Szene einlebt und wie auch sie zu einem Menschen wird, der früher oder später in die Bredouille gerät, auf alle möglichen Weise Geld beschaffen zu müssen, um leben zu können. Ein Abstieg vom Touristen zum Einheimischen.

Irene Maier hat einen besonderen Schreibstil, der sehr von anderen Gewohnheiten abweicht. Ich persönlich fand dies aber nicht schlimm, da ich selbst auch gerne so schreibe und bereits Bücher im ähnlichen Stil gelesen habe. Was daran so besonders ist? Irene schreibt im Präsens statt in der Vergangenheit, wie viele andere Autoren es für gewöhnlich handhaben. Das ist auch nicht weiter das Problem, aber sie verwendet eher kurze Sätze, die sicher für manche Leser etwas „abgehackt“ klingen könnten. Mich hat das jedoch nicht weiter gestört.

Was mir persönlich aber gefehlt hat, war die Spannung im Buch. Die Handlungen gingen ziemlich schnell vorbei und kaum spitzte sich etwas zu, wurde auch schon aufgelöst. Es konnte sich also kein wirklicher Spannungsbogen bei mir aufbauen. Das fand ich sehr schade. Auch waren mir die vielen Namen und Personen zu viel, weil ich nachher gar nicht mehr wusste, wer welche Person ist und wo sie herkommt, in welcher Verbindung sie mit Irene steht. Vielleicht hätte man ein paar weniger Personen einbauen können, auch wenn die meisten in irgendeiner Form wichtig für die Handlung waren, die dadurch sehr viele Details und Einzelheiten enthielt.

Die zwei wichtigsten Charaktere – Irene selbst und Rasta Q – waren sehr gut beschrieben. Oft gab es Stellen, wo ich am liebsten in das Buch eingetaucht wäre, um Irene zu schütteln und wachzurütteln. Leider war dies ja nun nicht möglich. Ich habe mich beim Lesen immer wieder gefragt, warum sie diese Dummheiten begeht, konnte mir aber gleichzeitig vorstellen, dass ich sicher nicht anders gehandelt hätte, wäre ich in derselben Situation gewesen. Rasta Q spaltet meine Meinung extrem. Einerseits verstehe ich, dass Irene Mitleid mit ihm hatte und immer wieder zu ihm zurückkehrt. Andererseits bekomme ich richtigen Hass, wenn ich sehe, wie er sie immer wieder belügt und das Geld für Drogen ausgibt. Ich werde mich da wohl nie einigen können.

Fazit

Schlussendlich lässt sich sagen, dass das Buch so einiges über Jamaica und die Einheimischen aufdeckt, was man sonst nicht weiß und sich wahrscheinlich auch nicht vorstellen kann. Mir persönlich plätscherte die Geschichte aber zu oft einfach nur dahin und fesselte mich nicht genug.